Er wollte im Jahr 1975 während einer Urlaubsreise eine Nacht in Tecklenburg Station machen, fuhr sich mit seinem Wohnwagengespann heillos fest und ließ sich daraufhin von einer ehemaligen Schülerin des Graf-Adolf-Gymnasiums für die Nach auf deren elterlichen Hof unterbringen. Ein Gespräch mit dem damaligen Schulleiter in Tecklenburg, Gerhart Knoblauch, wurde angebahnt und mündete schon 1976 in einem ersten gegenseitigen Schüleraustausch.

 

Der Schüleraustausch setzte sich fort, die Kontakte weiteten sich aus, und nach einer eher privaten Frankreichreise des damaligen Tecklenburger Stadtdirektors Werner Schröder im Jahr 1979 beschloss der Rat der Stadt Tecklenburg die formelle Partnerschaft zwischen beiden Städten, die am 21. Mai 1982 unterzeichnet wurde.

 

In den folgenden Jahren gab es in kurzen Abständen relativ viele Begegnungen, in deren Verlauf der Leiterin der Volkstanzgruppe am 28. Januar 1985 durch Beschluss der GHV-Mitgliederversammlung die Würde der Ehrenmitgliedschaft angetragen wurde.

Chalonnes sur Loire

Im Mai 1997 konnte der GHV 37 Gäste aus Chalonnes begrüßen, 1999 fand ein Gegenbesuch mit über 20 Teilnehmern in Chalonnes statt. Ein weiterer Besuch in Tecklenburg stand 2001 auf dem Programm, und so ging es in mehrjährigem Wechsel weiter. Beide Seiten zeigen sich sehr erfolgreich darin, durch Ausflüge die Gäste mit den Schönheiten ihres Landes, der Kultur und der Geschichte vertraut zu machen.

 

Im Jahr 2007 wurde mit einem aufwändigen dreitägigen Festprogramm in Tecklenburg die 25-jährige Städtepartnerschaft und damit auch die ebenso alte Partnerschaft zwischen dem GHV und der Volkstanzgruppe LA SABOTIERE gefeiert. Gleich am ersten Abend saßen die Mitglieder beider Vereine bei einem festlichen Essen zusammen, ließen die vergangenen Jahre Revue passieren, tauschten Gastgeschenke mit lokalem Bezug aus und sangen gemeinsam stimmungsvolle Lieder, spontan begleitet u.a. durch Sigrid Heimann mit dem Akkordeon.

Nach der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde zwischen den Städten Chalonnes sur Loire und Tecklenburg am 21. Mai 1982 war es vorrangig wichtig, diesem Vertrag Leben durch Vertiefung der Kontakte einzuhauchen.

 

Als erster Verein besiegelten daraufhin der Geschichts- und Heimatverein, vertreten durch den damaligen Vorsitzenden Dr. Helmut Naumann, und die Volkstanzgruppe LA SABOTIERE, vertreten durch Madame Claire Pichon, per Handschlag die beginnende Verbundenheit beider Vereine

 

Den Grundstein für die Städtepartnerschaft zwischen Chalonnes sur Loire und Tecklenburg legte unbewusst der damalige Schulleiter des Chalonner Collège Saint-Exupéry, Monsieur Batard. 

Björn Hollenberg

Tel. 05482-4019381 

 

Michael Heimann 

Tel. 05482-97265

Ansprechpartner

 

Die Mutter von Adelheid und Wilhelm, Helene von Kügelgen, hat zeitweise in Tecklenburg bei ihren Kindern gelebt. Ihr Heim war das "Bentheimsche Haus", das Gebäude, in dem heute das Puppenmusuem untergebracht ist. Später zog sie zurück nach Ballenstedt zur Familie ihres Sohnes Wilhelm, wo sie eine Wohnung im „Hartrottschen Haus“ bezog, in dem sie im Jahre 1842 ihr Leben beschloß.

 

Nach der Wiedervereinigung hat das Ehepaar von Hartrott, zuvor Tecklenburger Bürger, das Haus als Erbe übernommen und restauriert. Zum "Tag des offenen Denkmals" im Jahr 2000 wurde dort erstmals eine Ausstellung zum Thema „Ballenstedt und Tecklenburg“ gezeigt.

Ballenstedt

1767 wurde in Tecklenburg Friedrich Adolf Krummacher geboren. Er wohnte im neben dem Pfarrhaus gelegenen „Krummacherhaus“. Ab 1800 war er Professor der Theologie in Duisburg, ab 1812 Generalsuperintendent und Oberhofprediger in Bernburg und ab 1824 Pfarrer in Bremen. Dort verstarb er im Jahre 1845.

 

Sein Sohn Julius Krummacher (1807–1874) war Pfarrer in Tecklenburg. Er war verheiratet mit Adelheid von Kügelgen (1808–1874), der Schwester von Wilhelm v. Kügelgen (1802–1867), dem bekannten Autor der "Jugenderinnerungen eines alten Mannes“. Er war verheiratet mit Julie Krummacher (1804–1909), der Schwester von Julius Krummacher.

 

Frank Bosse

Tel. 05482-243

 

Ansprechpartner

Gräfin Anna (1532-1582) rief Dr. Wier nach Tecklenburg, weil er schon als Leibarzt in Jülich am Hof von Wilhelm dem Reichen und ebenso als Leibarzt Wilhelms III. in Düsseldorf erfolgreich wirkte. Mit Gräfin Anna verband ihn besonders die Erforschung und Anwendung der Naturheilkunde, die Verwendung von Heilpflanzen und -kräutern für Salben, Tees und Extrakte.  Wie revolutionierend seine Ansichten zu jener Zeit waren, äußerte sich unter anderem darin, dass er das vermeintliche Hexenwesen als Ausdruck von Melancholie, Geisteskrankheit oder einer von Drogen erzeugten Vision erklärte. Er führte sie damit auf eine krankhafte Veranlagung zurück.

 

In seinem Vortrag 2009 anlässlich der Feier zur 125-jährigen Errichtung des Wierturms auf der Burg Tecklenburg führte Dr. med. Förster, Chefarzt im Bethania-Krankenhaus in Essen, unter anderem folgendes aus: „Wier war nicht nur Humanist, ein Autor mutiger Bücher gegen die Hexenjagd, sondern in erster Linie ein Arzt, der bereit war, sein Leben für die Patienten zu riskieren. 

Grave - Dr. Jan Wier

Kam er bei diagnostischen Problemen nicht weiter, scheute er nicht vor Selbstversuchen zurück. Sein therapeutisches Vorgehen bei Magen-Darm- und Infektionskrankheiten wie auch seine medizinischen Abhandlungen zeichnen sich durch eine Methodik aus, die noch heute Gültigkeit hat. Präzise sind auch seine anschaulichen Krankheitsbeschreibungen. 

 

In dankbarer Erinnerung für den Einsatz und und die Leistungen dieses bedeutenden Arztes und großen Humanisten verleiht bis heute die Ärztekammer Nordrhein jährlich eine "Johannes-Weyer-Medaille" für besondere Verdienste, hat die niederländische Post eine Sonderbriefmarke mit seinem Brustbild herausgebracht, gibt es in Grave die Gedenktafel, in Tecklenburg den Wierturm (s.o.) und mahnt in Düsseldorf die Johannes-Weyer-Straße ebenso an sein Wirken wie eine weitere Gedenktafel am Eingang zur Universitätsklinik. Die "Deutsche Biographie" gedenkt seiner in einer umfangreichen Würdigung seines Lebens und Wirkens.

Während im Tecklenburger Land der vor 500 Jahren im niederländischen Grave geborene Dr. Jan Wier vor allem als mutiger und streitbarer Kämpfer gegen den Hexenwahn bekannt wurde, wird er auf einer Gedenktafel in seiner Heimatstadt als „Begründer der forensischen Psychiatrie“ geehrt. Und in der Tat basiert seine europaweite Berühmtheit in erster Linie auf seinem segensreichen Wirken als Arzt. So ist zu verstehen, warum die Tecklenburger Vereinigungen der Tecklenburg-Touristik, des Geschichts- und Heimatvereins und des Kneipp-Verein am Samstag, 3. Oktober, anlässlich einer Jubiläumsfeier den Blick auf sein Wirken als Arzt richteten.

Frank Bosse

Tel. 05482-243

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